Am Sonntag ging es wieder ans Hauswasser für eine Tagessession. Am Tag
davor hatte mir ein anderer Angler erzählt, dass es auf Karpfen sehr
zach geht. Es würden sich zwar viele in der seichten Bucht herumtreiben,
aber die wären schon am Laichen. Er meinte noch, ich sollte Mais
probieren. Naja, ich machte genau das Gegenteil und fischte so wie immer
mit Boilies.
Eine Montage warf ich auf die steil abfallende Kante zehn Meter
entfernt, darauf fütterte ich halbierte Kugeln. Die andere warf ich kurz
vor die seichte Bucht, auf die mich der Angler am vorigen Tag
hingewiesen hatte. Die ersten zweiStunden vergingen ereignislos und ich
spazierte daher zum seichten Teil. Dort konnte ich einige Karpfen
schwimmen sehen, darunter waren auch ein zwei richtige schöne
Wasserschweinderl aus der Kategorie Zwölf-Kilo-plus. Ich lief wie ein
Irrer zurück zu meinen Ruten und warf eine direkt ins Flache. Darauf
fütterte ich etwa fünf bis sieben Kugeln, mehr nicht. Sie sollen nach
den Boilies suchen. Keine halbe Stunde später bekam ich genau an dieser
Rute einen richtig brutalen Run. Mein Kontrahent schwamm jedoch direkt
ins Schilf, obwohl ich noch versuchte ihn davon abzuhalten. Plötzlich
war er ausgestiegen und ich war voller Wut. So gegen elf Uhr bekam ich
erneut einen Biss, und diesmal gewann ich das Duell. Nach einem netten
Drill hielt ich einen wunderschönen Schuppenkarpfen in den Händen. Jetzt
war ich zufrieden, mein Tagesziel war erreicht.
Kurz darauf kam mein Freund Emre vorbei und leistete mir Gesellschaft.
Kaum war er da, ging schon wieder die Rute ab. Diesmal zog ich einen
halbstarken Spiegler mit dickem Bauch heraus. Ich hatte noch nicht mal
Gelegenheit für Fotos gehabt, da ging die andere Rute ab. Also den Fisch
in die Wiegeschlinge gehoben und den anderen Fisch gedrillt. Emre und
ich konnten kaum glauben was da abging. Fisch Nummer drei stellte sich
als ein wunderschöner Schuppenkarpfen heraus.
Danach kehrte wieder Ruhe ein und die Sonne brannte vom Himmel. Im
Schatten sitzend war es Gott sei Dank auszuhalten, doch bei den Ruten am
Steg war es furchtbar. Im Wasser kühlten sich ein paar Badegäste ab,
die störten aber nicht.
Um halb vier meldete sich erneut meine Funkbox. Diesmal hatte ich den
Biss an der Rute an der Kante. Nach einiger Zeit konnte ich dann Fisch
Nummer vier über den Kescher führen. Aber was heißt „Fisch“? Es war ein
abnormal geiler Spiegelkarpfen, der mir regelrecht die Sprache
verschlug.
Die Tagessession hatte sich voll ausgezahlt. Kurz vor fünf wollte schon
zusammenpacken, aber Emre überredete mich noch eine Stunde zu bleiben.
Siehe da, ein paar Minuten später ging erneut meine Funkbox an. Diesmal
dauerte der Drill ziemlich lange. Der Fisch hatte eine unfassbare Kraft.
Immer wieder riss er mir einige Meter Schnur von der Rolle, doch auch
diesem Kontrahenten am anderen Ende der Schnur ging die Kraft aus und
siehe da: Fisch Nummer 5 war im Kescher. Es war der Größte nicht nur
dieser Session sondern auch mein größter Fang hier am Badeteich.
Um 18Uhr begann ich langsam einzupacken und trat die Heimreise an!
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