Donnerstag, 12. November 2015

Last Session 2015

Seit Tagen freute ich mich auf nichts so sehr wie auf die Session mit Gregor an meinem geliebten Badeteich. Bereits am Vortag hatten wir uns beim Kartenkauf ein paar Plätze rausgesucht. An meinem Stammplatz blies der Wind kräftig gegen das Ufer. Wir fanden aber einige andere interessante Spots und wir entschieden uns für einen Platz, den ich auch schon kannte.

Sonntagfrüh am Teich blies der Wind noch immer – auch auf die Uferseite, die ich mir ausgesucht hatte. Ich war mir aber sicher, dass die Karpfen hier sein mussten. Gregor stieß endlich dazu, als meine Montagen schon auf ihren Spots lagen.

 Aber er bekam schon nach kurzem einen Fallbiss, doch der Hanger blieb auf einmal wieder stehen. Der Fisch muss das Blei bewegt haben ohne richtig zu haken. Das war es dann für die nächsten Stunden. Es ging nichts, gar nichts, nur der Wind. Mein Ziel war, dass wenigstens jeder von uns einen Fisch fangen sollte, doch irgendwie wollten sie nicht und auch am Wasser waren kaum Anzeichen von Fischaktivität. Ehrlich gesagt, war es mir dann auch wieder egal, ob ich was fangen würde oder nicht. Wenn ich so auf das Jahr 2015 zurückblicke, kann ich mehr als nur zufrieden sein: Einige schöne Hechte, Störe in Weinburg, wunderschöne Karpfen und mein neuer Personal Best Karpfen stehen heuer zu Buche. „Aber hoffentlich fangt da Gregor an schönen Karpfen“, dachte ich daher.


Während unsere gelben Freunde im Wasser anscheinend nichts fressen wollten, begannen wir damit. So haute ich ein paar Steaks und Käsekrainer in die Pfanne. Karpfenfischen, gutes Essen, super Herbstwetter und das auch in Gesellschaft eines Freundes! :D Herrlich!

Doch auch nach unserem Festmahl schwiegen unsere Bissanzeiger weiter.
Gegen Vier musste mich Gregor leider verlassen, um sich zu Hause dem Lernen widmen zu „dürfen“. Ich jedoch blieb am Wasser, denn ich wollte jede Minute dieses wunderschönen Novembertages komplett auskosten. Kurz bevor mein Freund ging, konnte ich einen langen dunklen Schuppenkarpfen über meinem Spot rollen sehen. Die erste Aktivität eines Fisches an diesen Tag. Nun war ich wieder optimistisch, dass da noch etwas gehen könnte.

Als ich gerade meine Bissanzeiger etwas leiser stellen wollte, ging plötzlich die Rute ab, die auf dem Spot lag, wo ich den Karpfen rollen gesehen hatte. Der erste Part des Drills war eher ernüchternd, mein Kontrahent wehrte sich nur wenig. Doch kurz vorm Ufer fiel wohl erst auf, dass die ganze Sache einen Haken hatte, und er schoss immer wieder mit voller Kraft zurück ins Freiwasser. Doch auch die Kraftreserven des größten Kämpfers gehen irgendwann aus und so konnte ich meinen letzten Karpfen des Jahres 2015 auf die Matte legen. YESSS! Nach dem Fotoshooting mit dem lang gezogenen Schuppenkarpfen packte ich zufrieden ein und trat die Heimfahrt an.


Montag, 26. Oktober 2015

Oh du schöner Herbst....

Als ich während meiner letzten Session in meinem Zelt gelegen bin, hatte ich mit Gregor geschrieben, der nun an meinem alten Hauswasser fischt, ob er mich nicht mal als Gastfischer mitnehmen könnte. Das war erfreulicher Weise kein Problem und so konnte ich es kaum mehr erwarten, die Rute wiedermal an meinem ehemaligen Wasserl auszuwerfen.

Wir trafen uns um 8:30 Uhr am Teich und steuerten den Platz „Seebühne“ an da die Halbinsel, wo wir eigentlich hin wollten, besetzt war. Gregor fischte mit Boilies und ich mit „Thuna“-Pellets in 20 Millimeter. Da ich als Gastfischer da war, durften wir beide nur mit jeweils einer Rute fischen, was mich hier schon immer etwas gestört hatte, aber wie auch immer. Als dann die Ruten ausgelegt waren, hieß es für uns sitzen und warten, mehr konnten wir nicht tun.

Lange Zeit tat sich nichts, nicht einmal der Wind wehte, aber wie aus dem Nichts bekam Gregor dann doch einen kurzen Drucker.

 Einige Minuten später ging seine Rute ab, im Drill merkten wir schon, dass es ein Besserer sein musste. Der Fisch gab ordentlich Gas, doch nach einiger Zeit ermüdete er und ein Schuppenkarpfen glitt in die Maschen des Keschers. JAAAA! Endlich der erste Fisch und dann auch noch so ein schöner Schuppler, damit hatten wir nicht gerechnet. 

Nach dem Releasen setzen wir uns wieder hin und überlegten uns erst einmal, wo wir etwas zum Essen bestellen sollten. Schließlich wollten ja auch wir etwas futtern, nicht nur unsere gelben Freunde im Wasser. Schnell wurden wir uns einig, dass wir uns eine Kebab-Box gönnen würden.

Gerade als der Lieferant anrief, bekam ich einen brutalen Vollrun. Ich beschäftigte mich also mit dem Karpfen, der mir einige Meter Schnur von der Rolle riss, während sich Gregor zum Tor begab um unser Essen abzuholen. Die Fische sind hier richtig gute Kämpfer, als Gregor mit dem Essen zurückkam, half er mir beim Keschern. Doch bevor er endgültig in den Kescher ging, startete er noch einige Fluchtversuche ins Kraut, welche jedoch allesamt unbelohnt blieben. So konnte ich nach zwei Jahren Abwesenheit hier endlich wieder einen dicken Spiegelkarpfen in den Händen halten. Jetzt war ich glücklich und mir war es egal, ob jetzt noch was beißen würde oder nicht.

Jeder von uns hatte einen wirklich guten Fisch landen können, so ging es eineinhalb Stunden später zufrieden nach Hause. Die nächste Session mit Gregor steht schon in Planung, diesmal an meinem geliebten Badeteich. Mal sehen, ob uns dort auch ein oder zwei schöne Karpfen das Leben verschönern werden.

Sonntag, 25. Oktober 2015

Herbstgold von der Schottergrube

Mein Freund Helly und meine Wenigkeit beschlossen schon vor einigen Monaten eine Session auf einer Schottergrube, der ich schon im Juni einen Besuch abgestattet hatte. Doch ein paar Tage vor der Abfahrt wurde mein Freund krank und da es jetzt im Herbst immer kälter wird, sagte er ab. Schade, aber die gemeinsame Session wird nachgeholt. Nun ja, so ging es alleine ans Wasser.

Diesmal lag mein Platz am gegenüber liegenden Ufer vom letzten Mal, diese Seite vom Teich kannte ich daher noch nicht. Ich entdeckte bei der Erkundungsfahrt mit dem Boot ein großes Krautfeld, wo ich gleich mal eine Montage ablegte die anderen Rute legte ich auf Plateaus aus. Ich fischte nur mit Mais und Kichererbsen, wegen der lästigen Zwergwelse konnte ich keine Boilies verwenden. Nur an der mittleren Rute fischte ich mit einem pinken fluo Pop-up am Chod Rig, das ich über einem Maisteppich präsentierte. Nachdem ich alle Montagen ausgebracht hatte, begann es wieder heftig zu Regnen – wie schon zuvor beim Aufbau. -,- Also schnell ins Zelt, wo ich bis in die Nacht den Regen abwarten musste.

Kurz vor Mitternacht riss mich ein Vollrun aus dem Tiefschlaf. Es war die Rute, die ich beim Kraut abgelegt hatte. Ich wollte schon ins Boot steigen, doch der Karpfen verschwand nicht ins Kraut, sondern schwamm direkt zu den Ästen unter Wasser. Leider war der Nebel so dicht, dass ich kaum meine ausgestreckte Hand vor Augen erkennen konnte. So konnte ich nicht anhand der Schnur sehen, wo der Fisch hinschwamm. Und ich Idiot war nicht ins Boot gestiegen, was sich als großer Fehler herausstellte. Denn auf einmal merkte ich, dass der Fisch steckte und auf einmal riss die Hauptschnur. Ich war in diesem Moment auf hundertachtzig, doch ich beruhigte mich, ließ die Rute draußen und legte mich wieder hin. Nach zwei Uhr früh gab es wieder Vollrun. Der Drill war eine Zeit lang ganz normal, als ich plötzlich merkte, dass die Spannung weg war. Der Fisch war ausgestiegen. Jetzt war ich echt nur noch aggressiv und zugleich auch deprimiert.

Am nächsten Morgen brachte ich alle Montagen neu aus. Als ich gerade die zweite Rute aufs Rod Pod legte, ging die erste schon ab. Ich konnte es kaum fassen, die Montage lag gerade mal acht Minuten. Sofort sprang ich ins Boot, der Fisch steckte im Kraut fest. Doch mit stetigem Druck konnte ich ihn aus dem Kraut holen und nur kurze Zeit später glitt er schon in den Kescher. Mann, war ich erleichtert und glücklich! Jawohl, da lag er, ein schöner Spiegler mit toller Färbung.

Der nächste Run war am Nachmittag so kurz vor vier. Diesmal musste ich nicht mit dem Schlauchboot raus und konnte vom Steg aus einen etwas größeren Spiegler als zuvor keschern. Gleich darauf brachte ich die Rute erneut aus, dann ging es wieder ans warten. 

 Eigentlich war es mir komplett egal, ob jetzt noch etwas beißen würde oder nicht. Mein Ziel, einen Fisch zu fangen, hatte ich längst erreicht. Ich hatte mir eigentlich mehr Aktivität auf der Rute mit dem Chod-Rig erwartet, doch dem war nicht so. Aber ich blieb dabei und ließ die Rute einfach weiter liegen. 

Um halb elf abends, als ich gerade am Essen war, piepste meine Funkbox erneut. „Jawohl, so muass des gehn“, dachte ich mir, als ich am Drillen war. Nach einiger Zeit lag dann ein starker Schuppenkarpfen auf der Matte. 

Ich verzichtete darauf, die Montage neu auszulegen, da ich eh schon extrem zufrieden war und endlich weiter essen wollte. Die restliche Nacht war ziemlich eigenartig. Ich hörte vom Zelt aus Karpfen nahe am Ufer rollen und springen. Die Fische waren also aktiv, meine Bissanzeiger im Gegensatz dazu so lebhaft wie Steine. Bei denen tat sich rein gar nichts.

Um halb sechs in der Früh riss mich die Funkbox aus meinen Träumen. Schlaftrunken humpelte ich mit nicht einmal ganz angezogenen Schuhen in Richtung der Ruten. Nach einem ziemlich anstrengenden Drill blickte ich in den Kescher, worin sich ein ziemlich dicker Schuppler mit richtig breitem Rücken befand. Als ich den Kescher hoch hob, merkte ich schon, dass der sicher so in Richtung 19 Kilo geht. Also schnell Fotos gemacht und die Waage aus dem Zelt geholt.
Als mir die Waage das Gewicht anzeigte, wollte ich ihr zuerst nicht glauben. Ich wog den Fisch noch drei Mal, aber die Waage zeigte immer das Gleiche an: verdammte 23,4 Kilo! Seit zwei Jahren bin auf der Jagd nach einem 20+ Karpfen, seit zwei Jahren lag mein Personal Best bei 19,8 Kilo. Ich konnte mein Glück kaum fassen, sofort verständigte ich meine Freunde per Whats App. Dann haute ich mich wieder in den Schlafsack und versuchte weiter zu schlafen.

Ein paar Stunden später brachte ich die Ruten wieder neu aus, abgesehen von der, auf der das Chod-Rig war. Ich war mir sicher, dass hier noch Fischaktivität auszumachen sein würde.

Es war Mittag und ich saß auf den Stufen, welche zum Steg führten. Ich beobachtete das Wasser und die Umgebung. Es war herrlich frei von allen Sorgen und Problemen zu sein. Das schätze ich besonders am Fischen und vor allem am Karpfenangeln. Da riss mich der Ton der Funkbox aus meinen Gedanken. Fallbiss an der mittleren Rute, die mit dem Chod-Rig! Der Drill gestaltete sich nicht gerade schwer, da der Fisch seine Fluchtversuche hauptsächlich im Freiwasser unternahm. Nach einem richtig geilen Drill lag ein fetter Schuppenkarpfen in meiner Abhakmatte. Schnell noch Fotos gemacht und dann durfte er zurück in sein Element.

Nun stand ich bei fünf Fischen. Ich hatte mir beim besten Willen nicht vorstellen können, dass es so erfolgreich werden würde. Zwei Stunden bevor ich zusammenpackte, ging noch einmal die linke Rute ab. Der Fisch riss mir Meter für Meter von der Rolle. „Ui, des is sicher a größerer“, schoss es mir durch den Kopf, als plötzlich die Spannung weg war. NEIN!!! Der Fisch war weg und ich war kurz vorm Durchdrehen. Die Hauptschnur war nämlich gerissen, so etwas ist mir schon Jahre nicht mehr passiert, aber ja so ist Fischen eben.

Um 5 Uhr trat ich dann die Heimreise an. Im Großen und Ganzen war das wiedermal eine grandiose Session auf der Schottergrube.

Sonntag, 18. Oktober 2015

Badeteich-Session Teil 3

Vor ein paar Wochen zog es mich wieder zu meinem geliebten Badeteich, also samstags die Karte besorgt und sonntags früh war ich schon am Rigs Binden.


Gestern brachte mir mein Freund Helly noch einige Kilo Boilies vorbei. Ich hatte die Ehre, Prototypen einer neuen Boiliesorte zu testen. Bis jetzt wurde mit diesen Kugeln noch kein „zweistelliger“ Karpfen gefangen. Ich war gespannt, ob es mir gelingen würde. Die ersten Stunden am Wasser vergingen jedoch sehr ruhig, am gesamten Teich konnte ich keine Fischaktivität ausmachen. Ich fröstelte ein wenig, der Wind machte es richtig kalt. Gegenüber von mir waren drei Angler und am Badestrand war noch einer, die hatten alle bis dahin auch keinen Erfolg zu verbuchen. Auf allen beiden Rigs fischte ich einen Snowman, ich bin ein totaler Fan von der Präsentation. Eigentlich hatte ich eine Rute mit dem Chod-Rig fischen wollen, doch mir fehlte leider das dazu nötige Material.

Die Stunden vergingen und die Bissanzeiger schwiegen weiter, doch auf einmal schrie mein Bissanzeiger wie aus dem Nichts laut auf. Spannung aufgenommen und schon konnte ich meinen Kontrahenten am anderen Ende der Schnur fühlen. Zum Vorschein kam ein schöner Schuppenkarpfen mit einer etwas dunklen Färbung, wie sie fast alle Karpfen hier hier. Nach dem Releasen beköderte ich neu und nahm den Spot nochmals mit Boilies unter Beschuss.
 (Leider schauen auf den Fotos meine Haare ziemlich durcheinander aus...nicht beachten bitte :mrgreen:

Kurz darauf wurde ich kontrolliert. Bis jetzt war fast jeder Aufseher, dem ich begegnet war, ein ziemlicher Ungustl. Von dieser Regel hatte ich erst zweimal eine Ausnahme erlebt. Doch dieser Kontrolleur war total freundlich und gab mir einige Informationen über die Kosten der Jahreskarte und über die Gewässer.

Kurz vor 18 Uhr ging die Rute ab, auf der ich mit den Prototypen fischte. Diesmal hing da ein schon etwas größerer Schuppla mit richtig viel Power am Haken. Im Drill schoss er immer wieder Richtung Freiwasser, es dauerte eine Weile bis ich ihn in Keschernähe hatte, doch nach einiger Zeit lag er dann auf der Matte.

Als es langsam immer finsterer wurde, machte mich auf den Weg nach Hause. Mein Ziel für diesen Tag hatte ich ja erreicht!



Sonntag, 27. September 2015

Session am Badeteich 2.0

Letzten Sonntag musste ich einfach wieder ans Wasser. Ich konnte nicht bis Oktober warten, wenn es wieder für ein Wochenende zu einer Schottergrube gehen wird. Back to the Topic: Es ging wieder an den Badeteich, wo ich letztens ordentlich abgeräumt hatte. Als ich gerade aufbaute, bemerkte ich, wie ein anderer Fischer sich direkt an den Steg neben meinen setzte. Ich schnaufte einmal tief durch. Es gibt hier sicher mehr als 15 Stege und einen Haufen anderer Plätze. Warum setzte der sich jetzt genau neben mir hin? Also Sachen wieder zusammengesucht und zwei Stege weiter weg wieder ausgepackt. Keine fünf Minuten später setzte sich schon wieder ein Angler an den Steg genau neben mir. Jetzt war es mir aber zu blöd und ich blieb sitzen.

 Eine Rute mit Pellets legte ich an der Scharkante ab und die andere Rute mit einem Boilie und fluo Pop up als Snowman auf ein kleines Plateau in drei Metern Tiefe.

Gegen Mittag verschwanden die zwei anderen Fischer und so war ich nun alleine am Wasser. Der Wind wehte kräftig auf mein Ufer zu. Jetzt musste doch endlich mal etwas passieren, wenigstens ein Schnurschwimmer! Doch auch dieser blieb aus. Um eins am Nachmittag besuchten mich ein paar Freunde und brachten mir etwas zu Essen mit. Sie wollten unbedingt einen Fisch sehen, so hoffte ich nun umso mehr, dass wenigstens einer sich in die Maschen meines Keschers verirren mochte. Ich fütterte am Spot, an dem der Snowman lag, noch ein halbes Kilo Boilies großflächig rundherum. Das wirkte, denn gegen vier lief genau diese Rute ab. Nach einen tollen Drill lag ein halbstarker Schuppenkarpfen auf meiner Matte. Bei mir machte sich Zufriedenheit breit. Ich hatte mein Ziel erreicht, wenigstens einen Fisch zu fangen.






Ich hatte noch ein wenig Zeit, ich warf daher die Rute so schnell wie möglich wieder aus und fütterte erneut fast ein halbes Kilo Boilies großflächig um den Spot herum. Die Rute mit den Pellets war tot, hier zeigte sich keine einzige Aktion. Als ich sie an einem anderen Spot auswarf, konnte ich einen Karpfen an jenem Platz rollen sehen, der mir vorhin den Schuppi eingebracht hatte. Die Fische waren nun da, jetzt war es nur mehr eine Frage der Zeit, bis sie auf meinen Köder stießen.
Kurz vor Sechs, meine Freunde waren leider schon weg, piepste mein Bissanzeiger zum zweiten Mal! Der Fisch entpuppte sich wieder als halbstarker Schuppenkarpfen, jedoch etwas größer als sein Vorgänger.

Nach dem versöhnlichen Abschluss packte ich mein Zeugs und machte mich auf die Socken heimwärts zu.

Donnerstag, 23. Juli 2015

Shortsession am Badeteich

Am Sonntag ging es an einen nahe gelegenen Badeteich zum Karpfenfischen. Die Temperaturen sollten laut Wetterbericht auf 38° Grad klettern, vielleicht war da Angeln nicht unbedingt die beste Idee für diesen Tag. Als ich ankam, waren auch schon einige Badegäste vor Ort, ich jedoch blieb hart und marschierte mit meinem Tackle an ihnen vorbei, dorthin, wo der Badebetrieb verboten war. Nun ja, eigentlich verboten, denn nicht wirklich alle hielten sich an diesem Hitzetag daran, wie ich später noch erleben sollte. Beim Aufbauen der Ruten stand ich in der prallen Sonne und schon schwitzte ich wie eine Sau.

Zur Taktik: Mit einer Rute fischte ich mit Pellets in der Nähe vom Schilf und die andere Rute war mit einem Boilie und einem halbierten fluo Pop up beködert, die ich Richtung Freiwassser an einer leicht schräg abfallenden Kante präsentierte. Mein persönliches Ziel für den Tag war es, wenigstens einen Fisch zu fangen, und so machte ich mich ans Warten. Nach gut zweieinhalb Stunden ging auch endlich die Rute in Schilfnähe ab, doch das Vorfach riss. Ich war ziemlich wütend und wollte schon einen Stapel Flüche hinterherjagen, doch dann atmete ich tief durch und dachte mir nur: „Nicht aufregen, neu auswerfen und dann scheppert‘s irgendwann schon.“

Eine Stunde später dann erneut Vollrun. Mein Kontrahent hatte eine unglaubliche Power, immer wieder schoss er in die Tiefe oder versuchte seitlich zwischen die Holzpfähle zu schwimmen. Durch das klare Wasseer erkannte ich schon, dass es sich hier um einen besseren Fisch handelte. Nach schier endlos langem Drill konnte ich einen extrem geilen Spiegler auf die Matte legen. Ich hätte mir nie gedacht, dass ich dort gleich so einen schönen Fisch fangen würde.





Da ging auch schon die zweite Rute ab, also ab zurück ins Wasser mit dem Fang und gleich darauf kümmerte ich mich um den Zweiten. Wieder war es ein Spiegler, etwas kleiner zwar, doch auch er hatte unglaublich viel Kraft. Von beiden Drills war ich total begeistert, die Fische gaben dort ordentlich Gas!


Es war nun so heiß, dass ich mit ins Wasser stieg, als ich den Karpfen zurücksetze. Es war herrlich sich im kühlen Nass abzukühlen! Ich releaste den Fisch und schwamm ihm noch einige Meter hinterher bis er schließlich in den Tiefen des Badeteichs verschwand. Ich fühlte, dass da noch mehr drinnen war, daher montierte ich alle Ruten neu und warf wieder aus. Doch nun kamen immer mehr Badegäste und schwammen keine zwei Meter an meinen Rutenspitzen vorbei. Nach einem sichtlich genervten „Noch näher könnt‘s nicht schwimmen?“ verzogen sie sich aber Gott sei Dank immer still und leise.

Drei Stunden später erneut ein Run. Diesmal war es ein halbstarker Schuppenkarpfen, 30 Minuten danach ging erneut der Bissanzeiger und ich konnte als Beifang eine schöne Aitel zum Landgang überreden. Es ist ewig lange her, dass ich einen solchen Fisch fangen durfte. Ich war total happy über diesen Fisch, auch wenn es nur ein Beifang war.





Die Sonne brannte unerbittlich vom Himmel herab, ich verstecke mich daher im Schilfgürtel auf einem schmalen Holzweg zum Steg vor dem Feuerplaneten.

Ich konnte zwei Karpfen über meine Spots rollen sehen, das machte mir wieder mehr Hoffnung auf den nächsten Run, und dann schrie der Bissanzeiger tatsächlich wieder um Hilfe! Nach einem unglaublich geilen Drill konnte ich einen weiteren wunderschönen Spiegelkarpfen auf der Matte begutachten.




 Ich war mehr als nur glücklich. Als ich vor fünf Jahren zum ersten Mal hier Fischen war, hatte ich einen Schneider hinnehmen müssen und jetzt das! Da ging auch schon die zweite Rute wieder ab, die Fische waren voll am Fressen. Doch der Drill dauerte diesmal nicht lange, da ich ihn gleich verlor. Weshalb genau verstand ich nicht, bis jetzt waren alle Haken perfekt in der Unterlippe der Fische gehangen. Ich ärgerte mich aber nicht wirklich, da ich eh wiedermal vom Glück überwältigt worden bin, daher packte ich zusammen und dann ging es ab nach Hause!

Donnerstag, 25. Juni 2015

Schottergruben Session

Am 19. Juni ging es über‘s Wochenende an eine steirische Schottergube, die erst seit 2013 zu befischen ist. In den Tagen vor dieser Session versuchte ich Informationen über das Gewässer herauszufinden, doch viele Leute fand ich nicht, die dort schon mal gefischt hatten. Und von denen schrieb mir jeder etwas anderes. Aber das Einzige, was mir wirklich Sorgen bereitete, waren die Zwergwelse, die dort geben sollte. Ich nahm trotzdem ein paar Kilo Boilies mit, falls es doch nicht so arg sein sollte.


 Am Gewässer unterhielt mich erst einmal mit meinem Platznachbarn, nachdem ich alles aufgebaut hatte. Der erzählte mir, dass ich es mit Boilies gar nicht erst versuchen sollte: tatsächlich zu viele Zwergwelse. Nur Pop Up`s und Partikel funktionieren, meinte er noch. Zum Glück hatte ich 15 Kilo Mais dabei, also band ich mir zwei Rigs zum Fischen mit Mais und an einer Rute montierte ich ein Chod-Rig mit einem neon-färbigen Pup up.

Als ich nach vollbrachter Arbeit wieder aus meinem Zelt trat, bekam ich kurz einen kleinen Schock. Mein Boot trieb mitten im Teich herum, ich Idiot hatte es nicht ordentlich festgemacht. Doch Gott sei Dank für die hilfsbereiten Fischerkollegen. Mein Platznachbar fuhr mit seinem Boot raus und brachte mir meines wieder. So etwas passiert wohl auch nur mir. Zu unfähig ein Boot fest zu machen. :-oo

Danach ging es aber endlich los. Ich wartete auf den ersten Run, dachte aber nicht wirklich, dass ich viel fangen würde. Ich schätzte es als eher schwer ein, hier einen Karpfen auf die Matte zu legen. Doch kurz nach neun am Abend schrie meine Funkbox auf. Vollrun auf der rechten Rute, welche ich auf ein Plateau abgelegt hatte. Ich spürte sofort, dass es etwas Größeres sein musste. Der Fisch riss mir Meter für Meter von der Rolle, ich sprang daher ins Boot und fuhr ihm entgegen. Als ich bei ihm war, begann erst der richtige Fight! Immer wieder schoss der Saubär, äh Fisch, in die Tiefe. Unglaublich wie viel Kraft dieses Schwein hatte! Doch nach einiger Zeit ergab er sich und ich konnte ihn Keschern. Auf der Matte realisierte ich erst, dass es ein Two Tone Schuppler war. Ich war sowas von glücklich, ich hatte nicht damit gerechnet, noch in der ersten Nacht einen Run zu vollenden.

Ich legte mich wieder auf meiner Liege auf die Lauer und versuchte etwas zu schlafen. Eine Stunde später der nächste Vollrun. Doch lang dauerte der Drill nicht, dann war die Montage gerissen. Das machte mich in dem Moment doch etwas zornig und ich hoffe, die Kollegen nebenan haben meine unfeinen Worte nicht gehört. Doch dann versuchte ich einfach weiter zu schlafen. Kurz nach Mitternacht der nächste Run! An dessen Ende dachte mir nur: „Wos ist jetzt los?“ Nach einem geilen Drill im dichtesten Nebel lag ein kompakter fetter Spiegelkarpfen auf der Matte. Ich hab‘s gar nicht mehr gepackt. Nach der Fotosession konnte ich dann wirklich ruhig schlafen gehen, da jetzt keine meiner drei Ruten mehr ausgelegt war.


Am nächsten Morgen war erst mal nichts mit Montagen neu auslegen, der Nebel war einfach zu dicht. Erst nach einer dreiviertel Stunde wurde es besser und ich konnte weiter machen.

 Der Vormittag verlief ruhig, doch so gegen eins biss dann wieder ein Spiegelkarpfen an, jedoch ein kleinerer.

 Etwas später am Nachmittag dann wieder ein Spiegler, noch ein wenig kleiner. „Werden die jetzt nur noch kleiner oder was?“, dachte ich mir.

Doch wie schon am Vorabend lief dann um neun erneut eine Rute ab und diesmal landete ich wieder einen größeren Karpfen. Es war der vierte Spiegler in Folge.

 Ich brachte die Rute gleich wieder aus und erhoffte mir für die Nacht nur Gutes. Tatsächlich weckte mich mitten in der Nacht meine Funkbox. Ich eilte zu den Ruten und sah, dass es ein Fallbiss war. Ich holte ein, um Spannung aufzubauen, doch da merkte ich schon, dass das nur ein Zwergwels sein konnte, was an meinem Pop up ging. Erfreut war ich nicht wirklich über diesen Fang.

 Die restliche Nacht verlief ruhig, eindeutig zu ruhig. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, musste ich feststellen, dass trotz meines anfangs guten Gefühls in der Nacht genau nichts Lohnendes passiert war. Doch schon bald nach dem Frühstück wurde ich für die laue Nacht entschädigt. Jawohl! „Wenn‘s laft, dann laft’s“, wie die Bayern zu sagen pflegen. Nach dem Drill hielt ich einen total geilen Spiegler in Händen.

Danach war tote Hose bis auf einen zweiten Zwergwels am Nachmittag. Gegen fünf packte ich dann zusammen. Meine vor dem Wochenende gar nicht so großen Erwartungen waren weit übertroffen und ich war entsprechend zufrieden. Hier sechs Karpfen an nur einem Wochenende zu fangen, damit hatte ich echt nicht gerechnet.