Am
26.Oktober war es endlich wieder soweit: Mein guter alter Kollega
Helly kam mich als Gastfischer an meinem Hauswasser besuchen. Kurz
nach zehn stand er vor meiner Haustür, voll motiviert endlich die
Rute auszuwerfen.
Am Teich versorgte ich uns erst einmal
mit dem „Grundnahrungsmittel“ Bier. Danach hockten wir uns
einfach auf den ersten Steg, doch viel Fischaktivität konnten wir
dort nicht verzeichnen. Zwischendurch rief ich meinen Freund Andi an
und fragte ihn, ob er auch heute noch komme. Als er hörte, wo ich
sitze, begann er zu lachen und meinte: „Willst du Fische fangen
oder dich sonnen?“ Er meinte, ich solle lieber zur „Zunge“. Ich
nahm seinen Rat an und wir wechselten den Platz. Helly war, denk ich,
zuerst nicht wirklich begeistert, aber das würde sich im Verlauf des
Tages noch ändern :)
Am anderen Platz fütterte ich zuerst
die Spots mit Chunks an. Ich verteilte dabei das Futter auf großer
Fläche um die Fische zu beschäftigen. Inzwischen stieß unser
Freund Eduard zu uns und warf seine Raubfischruten aus.
Plötzlich rief der Bissanzeiger um
Hilfe! Ich rief Helly zu „Lauf oida“ und kurz darauf stand er
schon mit gebogenen Rute in der Hand und einem richtig breiten
Grinser im Gesicht neben dem Rod Pod :D Der Karpfen, den er
herauszog, hatte eine äußerst schöne Färbung: Sein Kopf sah aus
wie der eines Koi.
Nur kurze Zeit später lief wieder die
Rolle ab. Wieder überließ ich Helly den Fisch. Es war einfach nur
toll, ihn so glücklich mit der Rute zu sehen. Ein halbstarker Spiegler lag nach einem langen Kampf dann auf der Matte und schon nur kurze Zeit später hing wieder ein Fisch am Haken.
Diesmal war es ein
länglicher Schuppler mit ein paar Verletzungen. Nach der Fotosession
durfte er wieder zurück in sein Element – wie natürlich auch
schon der Karpfen zuvor.
Dann kam Andi bei uns vorbei. Er blieb
jedoch nur kurz und wechselte aufs gegenüberliegende Ufer, da dort
mehr Platz war. Bei mir und Helly kehrte Stille ein und ich wurde
langsam ungeduldig: Ich wollte auch endlich zum Zug kommen!
Bei unseren Ruten herrschte aber
Totenstille, also besuchte ich zwischendurch Andi. Wir fachsimpelten
ein wenig und als ich wieder ging, gab er mir noch einen Rat mit auf
den Weg: „Du fischst viel zu weit draußen, du brauchst nur zwanzig
Meter raus.“ Ich befolgte wieder seinen Tipp und siehe da: Es
dauerte nicht lang und auch ich konnte endlich einen Fisch auf die
Matte legen. Dieser Karpfen war schon einer der etwas größeren
Kategorie in diesem Teich. Ich glaube, kaum ein anderer kennt dieses
Gewässer so gut wie Andi!
Eine halbe Stunde später fing ich dann
meinen letzten Fisch dieser Saison: einen kleinen, aber langen
Schuppenkarpfen. Ich ließ ihn jedoch gleich wieder frei. Ich wollte
den Kleinen nicht mit einer Fotosession zusätzlich stressen.
Danach biss zwar nichts mehr, wir
genossen aber noch den Sonnenuntergang bevor es ab nach Hause ging.